Autorin: Lioba Knape (Mitarbeiterin der Kunstvermittlung)
Die junge adelige Dame des Ölgemäldes trägt weder Juwelen noch andere Klunker – mit Ausnahme ihres Kopfschmucks. Anstelle kostbarer Schmuckstücke fällt der mit Ornamenten verzierte Stoff ihres Kleides mit eng geschnürtem Mieder ins Auge. Während diese Kleidung auf das 18. Jahrhundert hindeutet, ist ihre Rolle in der antiken Mythologie zu verorten: Das einst falsch zugeschriebene Porträt einer Unbekannten stellt sie mit Pfeilköcher und Bogen als römische Jagdgöttin Diana dar.
Waidfrau statt Waidmann? Mit gerade einmal sieben Prozent Frauenanteil handelt es sich beim Jagen nach wie vor um eine männliche Aktivität, die mit dem Stereotyp des Ernährers einhergeht. Doch die Jägerschaft wird weiblicher: Der Frauenanteil in ist in den letzten 25 Jahren um ca. 25 Prozent gestiegen, in der Berufsgruppe Förster:in und Jäger:in sind Frauen allerdings nur mit 15 Prozent vertreten.