Kinderkram: Drucken! Nicht gucken!

18.11.2020 Sara Hirschmüller

Autorinnen: Linda Kotzian (Mitarbeiterin Kunstvermittlung) & Sara Hirschmüller (stud. Volontärin Kunstvermittlung)

 

Der wunderschöne Herbst mit seinen bunten Blättern und dem goldenen Sonnenschein verabschiedet sich allmählich. Es kommt der dunkle Winter und mit ihm der sanfte Schein von Lichterketten und Kerzen und die Gemütlichkeit in unserem Zuhause.

Mit der Monotypie – einer Flachdrucktechnik – können wir uns besonders gut an den vielen Farben der Welt erfreuen und ihr könnt sie zu Hause ausprobieren.

Was ihr benötigt:

  • Weißes Papier, mindestens 2 (nicht zu dünn)
  • Weicher Bleistift, schwarzer Filzstift oder Marker
  • Tempera- oder Acrylfarben (keine Wasserfarben)
  • Plastik- oder Glasscheibe (aus einem Bilderrahmen z.B.)
  • Pinsel, Schwamm, Schwammrolle
  • Wattestäbchen

Monotypie – Bei dieser Technik werden die Farben auf eine glatte Oberfläche aufgetragen. Das kann man mit unterschiedlichen Werkzeugen machen: einem Pinsel, direkt aus der Tube oder auch mit den Fingern. Man kann die Farbe an manchen Stellen sogar wieder wegwischen oder -kratzen. Es gibt viele Möglichkeiten, die ihr ausprobieren und sogar kombinieren könnt. Vielleicht macht ihr völlig neue Entdeckungen beim Experimentieren.

Unsere Variante:

1. Malt zunächst mit dem Bleistift oder Filzstift in einfachen Linien ein Bild auf das weiße Papier. Die Zeichnung sollte nicht größer werden als die Scheibe. Wir haben einen kargen alten Baum gezeichnet, es kann aber auch etwas ganz anderes sein. Wichtig: Nicht ausmalen. Nur Umrisse und einfache, deutlich sichtbare Linien.

2. Legt die Zeichnung unter eure durchsichtige Scheibe bzw. Platte. Nun wird die Scheibe auf der Oberfläche komplett eingefärbt. Es kann eine Farbe sein oder mehrere wie in unserem Beispiel, da wollten wir die Farben der Herbstblätter nehmen.

Ihr könnt die Farben mit einem weichen Pinsel oder einer Schwammrolle auftragen. Wir haben zuerst den Pinsel genommen. Könnt ihr die Linien von eurer Zeichnung noch durchsehen? Wenn nicht, dann tragt die Farbe etwas dünner auf. Die Linien sollte man noch ein bisschen sehen können.

3. Mit Wattestäbchen zieht ihr die durchscheinenden Linien der Zeichnung nach und nehmt die Farbe an diesen Stellen wieder weg. Arbeitet nicht zu langsam, denn sonst trocknen die Farben und ihr könnt nicht mehr drucken.

4. Ihr hebt die Platte vorsichtig an den Kanten hoch, dreht sie um und legt sie mit der Farbe nach unten auf ein neues weißes Papier. Vorteil: Ihr könnt toll sehen, wie sich die Farben auf das Papier quetschen.

Wenn das zu schwer ist, könnt ihr auch das neue Papier auf die Druckplatte oben drauf legen. Hier müsst ihr nur besonders darauf achten, das Papier gleichmäßig auf die Platte zu drücken. Und man kann leider nicht durch das Papier gucken.

Das Ergebnis

Ihr habt die Druckplatte wieder gelöst. Beim Drucken gibt es immer tolle Überraschungen, denn man weiß nie genau, wie das Bild aussehen wird. Eines fällt euch vielleicht auf: Unsere Zeichnung, die wir erst auf die Druckplatte und dann aufs Blatt übertragen haben, ist nun spiegelverkehrt! Typisch Druck!

Hat’s nicht geklappt?

Bei unserem ersten Versuch, als wir die Druckplatte mit einem borstigen Pinsel eingefärbt haben, sah man am Ende den Baum nicht gut. Mit der Schwammrolle konnten wir die Farben glatter auftragen, sodass man die freigelegten Linien des Baums besser sehen konnte. Das ist der große Vorteil beim Drucken: Ihr habt immer noch eure Zeichnung und man kann viele Drucke von ihr herstellen.

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Kategorie: Kinderkram