Autorin: Lioba Knape (Mitarbeiterin Kunstvermittlung)
Hast Du schon mal von einer Lochkamera oder Lochbildkamera gehört?
Dieses Jahr fällt der Tag der Lochkamera-Fotografie auf den 25. April, er findet jedes Jahr am letzten Sonntag im April statt.
Wie die Lochkamera funktioniert, wussten Menschen schon vor vielen Jahrhunderten. Es gibt Beschreibungen aus der Antike, diese Texte sind also über 2000 Jahre alt!
Man braucht dafür eine dunkle Kammer, deswegen lautet der lateinische Fachbegriff auch „Camera Obscura“. Dieser kleine oder große Raum hat ein Loch, durch das Licht hereinfällt. Im Inneren zeigt sich auf der gegenüberliegenden Seite ein auf dem Kopf stehendes Abbild der Wirklichkeit. So funktionieren übrigens auch unsere Augen: Auch auf der Rückwand der Augen (der Netzhaut) kommt das Bild falsch herum an.
Im 18. und 19. Jahrhundert war die begehbare Camera Obscura auf Jahrmärkten verbreitet und beliebt. Im Sauerland kann man in Arnsberg den Lichtturm besuchen und in Marburg an der Lahn besteht am Schloss ebenfalls die Möglichkeit, das optische Phänomen im Großformat kennenzulernen.
Manchmal ist das Bild statt auf der gegenüberliegen Seite auch an einer anderen Stelle im Innenraum zu sehen. Dann hat man das einfallende Licht mithilfe von Spiegeln umgeleitet.
Die Camera Obscura wurde als Beobachtungsinstrument verwendet, zum Beispiel bei einer Sonnenfinsternis.
Auch hat sie einigen Künstlern als Hilfsmittel beim Zeichnen gedient. Man hat aber auch andere Zeichenkameras erfunden, zum Beispiel die Camera Lucida.
Unsere Lochkamera ist eine Camera Obscura im Kleinformat: Ein aktuelles Bild der Umgebung wird live verkehrt herum abgebildet. Da wir nicht hineinkriechen können, brauchen wir eine Mattscheibe bzw. einen Schirm, um das Abbild beobachten zu können.